Der Verrat der Feuer-Gilde: Kampf um Daresh I (German Edition) by Brandis Katja

Der Verrat der Feuer-Gilde: Kampf um Daresh I (German Edition) by Brandis Katja

Autor:Brandis, Katja [Brandis, Katja]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-07-20T22:00:00+00:00


Tribunal

Als sie die inneren Räume der Residenz betraten, bemerkte Rena eine winzige Frau, die dort stand. Sie war ganz in ockerfarbene Gewänder gekleidet, ging Rena nicht einmal bis zur Schulter und war so knochig, dass ihre Finger dünn wie Zweige wirkten. Fasziniert und schockiert starrte Rena auf die kurzen Federkiele an den Seiten ihrer Hände, die abgeknickt und vom Alter vergilbt waren. Das musste die Setahaya sein, von der Rowan ihr erzählt hatte! Sah fast so aus, als habe sie irgendwo in ihrer Ahnenreihe einen Storchenmenschen. Aber hier wagte sicher niemand, sie verächtlich „Storchenbrut” zu nennen, was auf den Gassen zu einem Schimpfwort für alle Gelegenheiten geworden war.

Einen Lidschlag lang betrachtete die alte Frau Rena mit schräggelegtem Kopf, dann schritt sie an ihr vorbei und steuerte den Offizier an. „Ich habe davon erfahren, was geschehen ist”, sagte sie, legte Okam die dünne Hand auf den Arm und blickte mitfühlend zu ihm auf. „Wir werden alles tun, mein Guter, das verspreche ich Euch.”

„Wisst ihr, wo sie ist?”

„Nein, noch nicht. Die Wächter der Wasser-Gilde halten es geheim. Aber keine Sorge, wir finden Eure Frau.”

Rena ahnte nun, woher die Traurigkeit in Okams Augen kam. Einen Moment lang bekam sie Mitleid mit ihm.

„Ich glaube nicht, dass es so einfach wird. Eure Zuversicht kann ich leider nicht teilen, Setahaya”, drang es aus einer geflochtenen Glocke hervor, die mitten im Raum von der Wand hing. Ein großer, schlanker Mann mit einem blonden Bart und eisblauen Augen erschien aus der Öffnung. Das musste Avius sein! „Bisher haben wir noch keinen einzigen Gefangenen lebend wiederbekommen, denkt daran.”

Aus einer anderen Glocke lugte ein jungenhaftes Gesicht hervor. Das war wohl Terek, das dritte Mitglied des Gildenrates. Zuerst wirkte er höchstens so alt wie Rowan, aber als Rena näher hinsah, entdeckte sie die Falten in seinem Gesicht. „Wir sollten es noch einmal mit einem Austausch versuchen.”

Beunruhigt befeuchtete Rena die Lippen mit der Zunge. Es war kein gutes Zeichen, dass diese Meister so offen vor ihr sprachen. Solche Informationen durften niemals nach außen dringen.

Okam ging zu einem der Hohen Meister hinüber und unterhielt sich leise mit ihm. Rena wusste, dass er ihm mitteilte, was er durch das Verhör erfahren hatte. Sie hätte zu gerne gewusst, was er sagte.

Ganz plötzlich wandte sich Avius ihr zu. „Wie ist dein Name, Blattfresserin?”

„Rena ke Alaak”, sagte Rena und schluckte ihren Ärger herunter. Schließlich war sie nun sozusagen Diplomatin. „Ich und meine Reisegefährtin sind in einer Friedensmission hier. Natürlich verstehe ich, dass Ihr uns zuerst für Spione gehalten habt, aber jetzt sollten wir verhandeln.”

Mit gerunzelter Stirn starrte der Hohe Meister sie an. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sprach. „Okam hat nichts davon gesagt, dass Ihr in offiziellem Auftrag kommt.”

Befriedigt stellte Rena fest, dass er sie nicht mehr duzte. „Der Hohe Rat der Feuer-Gilde möchte, dass wir mit den Gilden Kontakt aufnehmen, damit Verhandlungen beginnen können.” Sie schilderte kurz noch einmal, was sie vorhatte. Avius nickte verblüfft.

„Meister, ich glaube nicht, dass sie zum Roten Auge gehört”, sagte Okam plötzlich. „Ich habe ein paar von denen gesehen .



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